Törnbericht Dänemarktörn 2020
Sailteam.ch
Dan Sennhauser , Skipper , RYA – Yachtmaster
Törnbericht : Dänemark 2020 7.– 22. August 2020
Dänemark war eine der wenigen Reviere, in welchen man sich in diesem schwierigen Corona-Jahr frei bewegen konnte. Alles verlief problemlos. Wir wurden mit unglaublichem Wetterglück belohnt: fast immer eitel Sonnenschein, sehr angenehme Temperaturen und oft gute Winde.
Wir waren eine ganz tolle Crew: alle haben sich aktiv beteiligt und alle waren happy bezüglich Törnverlauf, Wetter, Revier und Segelsport.
Einen herzlichen Dank an Alain, Philipp, David und Marcel für diesen wunderbaren Törn! (und auch an unseren dänischen Gast, Bo)
7. August: Flensburg
Das Schiff, eine Bavaria 46 C, hatten wir in Flensburg gechartert. Das hat seine guten, aber auch seine schlechten Seiten: Flensburg ist verkehrstechnisch gut gelegen – 2 Stunden Zugfahrt ab Hamburg und ist ein nahe gelegener Ausgangspunkt um in der dänischen Inselwelt zu segeln.
Anderseits erscheint die Qualität des Vercharterers „Mola-Yachting“ zumindest als diskussionswürdig: Wir empfanden den Service als unfreundlich und nicht kompetent, die Ausrüstung des Schiffes auf absolutem Minimum. Auch die Marina „Niro Petersen“ hat nun mal nichts, aber auch gar nichts, was einem zum Verweilen einlädt! Das Schiff war aber in gutem Zustand (war ja auch eine Bavaria Baujahr 2019!) und die Segeleigenschaften sollten sich als sehr gut erweisen!
Nach der Schiffsübernahme und dem Grosseinkauf im nahe gelegenen Supermarkt und der Durchführung der Sicherheitseinweisung feierten wir den Beginn unserer bevorstehenden 2 Segelwochen nach einem ca. 15 minütigen Fussmarsch im Fischrestaurant „Piet Henning“ mit einem feinen Flensburger Bier und einer feinen gebratenen Scholle!
8.August: Als – Sund – Genner Fjord
Wir erwachen bei schönstem Wetter. Es ist mild und die Sonne scheint. Drum nichts wie los!
Frühstück – Navigation vorbereiten – und ab! Nur gibt es leider keinen Wind, so dass unser Motor gefragt ist. Wir fahren durch die Flensburger Förde – vorbei an vielen Seezeichen, Lateraltonnen und Kardinaltonnen – dann nordwärts Richtung Als – Sund. Hier kommt die erste Herausforderung: im Vorhafen still stehen und warten bis die Hebebrücke sich erhebt. Wir haben Glück und müssen nur ca. 15 min warten.
Es ist schon interessant, zu beobachten, wie dann alle plötzlich gleichzeitig durchfahren wollen – wie wäre es, noch ein bisschen zu warten und dann schön einer nach dem andern?
Nun geht’s weiter in gemütlicher Motorbootfahrt gen Norden durch den Als Sund, vorbei an Dyvig in den kleinen Belt, wo wir das erste Mal die Segel setzen können. Es ist aber sehr gemütlich! Nach ca. 1 Stunde erreichen wir unser heutiges Ziel: Den Genner Fjord, wo wir in der kleinen einsamen Bucht Dybvig einen wunderschönen Ankerplatz finden. Neben 2 andern Booten ist es hier sehr ruhig und wir sind überwältigt von der unberührten Natur. Der Anker hält sehr gut – so können wir in aller Ruhe einen schönen dänischen Sommerabend geniessen. Nun ist baden angesagt: das Wasser 22 Grad, sehr sauber, keine Quallen – einfach herrlich das erste Bad im Meer.
9. August: Middelfart
Heute geht’s weiter in gemütlicher Fahrt – teils Motor – teils unter Segel Richtung Bredningen – dem Fahrwasser zwischen der Insel Fynen und Jütland, vorbei an der kleinen Inseln Årø durch den Årøsund. Hier muss man auf die oft recht starke Strömung achten, welche je nach Windrichtung mal nach Norden versetzt, mal nach Süden. Wir haben Glück: die Strömung schiebt uns sehr sanft nach Norden.
Nun kreuzen wir auf Richtung Middelfart – mitten in der „Snævringen“ gelegen – das ist die schmalste Stelle – eine Art geschlängelter Kanal – zwischen Fynen und Jütland. Heute verbindet die „Lillebeltsbro“ die beiden Landesteile. Früher gab`s hier nur eine Fährverbindung. Es ist eine spannende Fahrt unter Segeln. Bei recht schönem Wind kreuzen wir diese Fahrwasser nordwärts gegen den Wind. Herrliches Segelabenteuer! Nur unter der Brücke hindurch schlägt mein Puls höher – kommen wir hier wirklich unten durch? Es sieht vom Schiff aus sehr bedrohlich aus, aber wir wissen ja, dass die Brückendurchfahrt 30 m hoch ist und unser Mast ist 20 m – also es muss gehen – und es geht auch!
Nun legen wir im Hafen Nyhavn von Middelafart an: eine recht schmale Hafeneinfahrt – beim herrschenden Wind nur mit zügiger Fahrt gut zu schaffen. Wir finden einen geeigneten Platz gleich neben der Einfahrt zwischen zwei Pfählen. Ein freundlicher Däne hilft uns mit der Bugleine, so dass wir problemlos anlegen und das Schiff sicher vertäuen können. In Middelafart, einem sehr hübschen typisch dänischen Städtchen, verbringen wir einen gemütlichen Abend bei diversen feinen dänischen Bier. Wir finden noch einen Fischverkäuferstand, wo wir die typischen geräucherten Heringe und Makrelen kaufen – so haben wir morgen was Feiens unterwegs!
10. August : Samsø
Zuerst durch die „Snævringen“ hinaus – und jetzt raus auf den Kattegat. Immer noch traumhaftes Wetter und ein leichter Wind erlaubt es uns, die Segel zu setzen.
Wir segeln gemütlich weiter Richtung Norden, vorbei an der kleinen Insel Endelave bis nach Mårup auf der Insel Samsø. Mårup entpuppt sich als reizender kleiner Hafen mit recht wenig Touristen.
Unser Koch hat uns eine wunderbare Vorspeise zubereitet:
Abendessen in der kleinen Hafenbeiz – leider gibt es bei den bulgarischen (!!) Wirtsleuten keinen Rødspetter – dänisch für Scholle – aber das Essen schmeckt trotzdem gut: das wichtigste auf Samsø sind schliesslich die Kartoffeln!
11. August : Grenaa
Heute gibt’s einen traumhaften Segeltag: den ganzen Tag 3 -4 Bf ; Ost –Nordostwind : also immer leichter Am-Windkurs , schöne Fahrt unter Volltuch gut 30 M bis Grenaa. Das ist der westlichste Punkt von Jütland – ein super Ausgangspunkt für unseren für morgen geplanten Schlag auf die Insel Anholt.
Grenaa ist nun nicht gerade der schönste Hafen der dänischen Ostküste – aber gute Infrastruktur, gute Möglichkeit zum seitlich anlegen (unser Schiff ist oft zu gross um zwischen den Pfählen anzulegen)
In einer der Hafenbeizen gibt’s es „dänisches Buffet“ … da können wir auf der Terrasse grad noch einen Tisch ergattern .. und uns wie die Könige verköstigen…!
12. August: Anholt
Unser heutiges Ziel, die Insel Anholt, liegt mitten im Kattegat, ziemlich genau halbwegs auf dem Weg zur schwedischen Küste. Die Distanz beträgt gut 30 M. Tja …. wäre schön gewesen, alles unter Tuch zu segeln, doch es sollte nicht sein: wenig bis kein Wind!!
Da sind wir natürlich froh um einen kräftigen Motor, so dass wir die doch recht lange Strecke innert ca.6 Stunden zurücklegen können. Die Route führt uns südlich am grössten Offshore-Windpark Dänemarks vorbei. Diese Anlage besteht aus 111 Windturbinen mit einer Leistung von 400 MW !
Um ca. 16.00 erreichen wir Anholt:
Ein wunderschönes, naturbelassenes Eiland: die ganze Insel steht unter Naturschutz. Der Hafen ist sehr hübsch, und wir finden einen guten Platz gleich steuerbords nach der Einfahrt! Hier herrscht Sommerferien pur! Warme Temperaturen – eitel Sonnenschein !
Der Strand befindet sich gleich neben dem Hafen – ein Traumstrand: deshalb ist baden angesagt!
13. August : Landtag auf Anholt
Auch für den nächsten Tag ist wenig Wind angesagt. Wir beschliessen deshalb, einen Landtag in unseren Törn einzubauen! Gesagt, getan: Velo mieten – das kann man in Dänemark übrigens fast überall – und nichts wie los auf eine Inselerkundung. Die ganze Insel steht unter Naturschutz – der nördliche Teil gleicht einer grossen Heide, der südliche Teil eher einer Steppe und die Insel ist umgeben von den schönsten Stränden die man sich nur vorstellen kann!
Unterwegs finden wir noch ein kleines hübsches „Beizli“, wo wir uns im Schatten grosser Bäume stärken, bevor wir zurück zum Schiff fahren, denn es erwartet uns eine lange Nacht!
13.- 14. August: Nachtschlag nach Sejerø
Da nach wie vor wenig Wind angesagt ist, entschliessen wir uns dazu, den vor uns stehenden langen Schlag von ca. 60 SM bis Sejerø, nördlich der grossen Hauptinsel Dänemarks, „Seeland“, gelegen, nachts durchzufahren. Wir starten um ca. 21.00 Uhr kurz vor Sonnenuntergang in Anholt und erleben einen der schönsten Sonnenuntergänge, die man sich nur vorstellen kann. Schon bald wird es dunkel und nun können wir beginnen, uns nach den sichtbaren Leuchtfeuern zu orientieren. Ein Teil der Crew legt sich schlafen, sie werden ja gemäss Wachplan in ein paar Stunden wieder geweckt. Wir rechnen mit einer Fahrzeit von gut 10 Stunden. Unterwegs stellen wir fest, dass es richtig war, das Verkehrstrennungsgebiet weiträumig zu umfahren – es herrscht nämlich reger Berufsverkehr und es ist eindrücklich, wieder mal festzustellen, wie schwierig es ist, die Distanz nur anhand der Lichter abzuschätzen. Nach einer sehr ruhigen – aber wegen des regen Berufsverkehrs und der vielen Leuchtfeuer doch recht spannenden Nacht, fahren wir morgens früh in den kleinem Hafen von Sejerø ein, wo wir problemlos einen Längs- Anlegeplatz finden. Jetzt wird erst mal ausgiebig gefrühstückt … und dann mit der Heckdusche ausgiebig geduscht und dann wird mal ausgeruht
14. August: Sejerø
Auch hier verbringen wir auf gemieteten Fahrrädern den ganzen Tag auf der Insel: diese Insel ist von Landwirtschaft geprägt. Grosse, mild gewellte Kornfelder. Wir fahren bis zur Nordspitze zum grossen Leuchtturm – und unterwegs finden wir ein ganz tolles Restaurant, in welchem wir natürlich gleich für das Abendessen reservieren! Es zeigte sich dann am Abend, dass es sich durchaus gelohnt hatte, den Weg dorthin nochmals unter die Räder zu nehmen: Das Essen schmeckte grossartig!
15.8. Korshavn (Nordspitze der Insel Fynen)
Heute gibt es einen schönen gemütlichen Segeltag mit ruhigem aber doch stetem Wind.
Die geplante Strecke ist nicht sehr weit, es erwarten uns ca. 25 M. Das Ziel ist Korshavn an der Nordspitze der grossen Insel Fynen. Eine bessere Ankerbucht kann man sich kaum vorstellen. Wunderschöne Natur, viel Platz in der Bucht, gut geschützt nach allen Seiten, ideale Tiefe (5 -6 m) und ein schlammiger Boden, der bewirkt, dass der Anker auf Anhieb sehr gut hält- einfach traumhaft!
16.8. Store Belt – Lundeborg
Heute erleben wir einen absoluten Traumsegeltag. Konstanter Wind mit 4 – 5 Bf – schönstes Sommerwetter – kein Wölklein am Himmel – einfach Segeln vom Feinsten! Wir haben auch eine recht lange Strecke vor uns: ca. 40 M. Anfänglich etwas aufkreuzen, denn der Wind kommt ziemlich genau aus Süden – aber bei diesen Bedingungen ist das nur wunderbar! Die Strecke führt uns der Ostküste der Insel Fynen entlang. Sehr attraktiv ist die Durchfahrt unter der grossen Store-Belts-Brücke: ein sehr eindrückliches Bauwerk!
Mit ca. 6 Kn Fahrt segeln wir mit leicht gerefftem Gross unter der Brücke hindurch und nähern uns dann der Meerenge zwischen der Insel Langeland und Fynen. Noch ca. 2 Stunden segeln und wir erreichen den reizenden Hafen Lundeborg.
Das Anlegemanöver im Hafen von Lundeborg ist nicht ganz einfach. Recht starker ablandiger Wind von der Mole, an welcher wir eben noch einen Platz finden, sehr enge Platzverhältnisse. Im Hafen muss das Boot auf dem Teller gedreht werden um dann mit genügend Fahrt rückwärst am den sehr kurzen Platz, der noch zur Verfügung steht anzulegen – aber es funktioniert – wir liegen nun gut vertäut längs am Steg!
Heute erhalten wir Besuch von Bo, dem dänischen Freund vom Skipper: er wird uns während 2 Tagen auf dem Törn begleiten!
Gemeinsam geniessen wir einen schönen Abend in der Marina Lundeborg und ein feines typisch dänsches Z`Nacht – natürlich Scholle! – in der nahen Hafenbeiz.
17.8. Marstal
Auch heute haben wir wieder ganz tollen Wind: – das Wetter hat sich aber etwas verändert. Trotzdem: alles stimmt: schöner konstanter Wind, bedeckter Himmel und ab und zu etwas Nieselregen – die ersten Regentropfen auf dem ganzen Törn!
Wir nähern uns dem „Rudkøbing-løb“ – bergen die Segel und fahren unter Motor durch die schmale Fahrrinne entlang der Insel Langeland, vorbei an der Stadt Rudkøbing. Hier muss sehr genau navigiert werden, denn die schmale Fahrrinne ist wirklich sehr schmal – aber sie ist mit Lateraltonnen gut gekennzeichnet.
Nach ca. 1 Stunde „Kanalfahrt“ erreichen wir den weiten Marstal – Fjord, wo wir wieder wunderbar segeln können. Es ist genau der richtige Ort und es herrschen die richtigen Bedingungen um Segelmanöver zu üben: Boje über Bord!
Am späten Nachmittag erreichen wir – wiederum durch eine Fahrrinne – den Hafen von Marstal. Ein sehr grosser alter Werft-und Industriehafen – der Yachthafen befindet sich zuhinterst im sehr langgezogenen Hafenbecken. Der Hafen ist zum Teil durch eine lange natürliche Sandbank sehr gut geschützt – wir finden nach sorgfältigem ausloten dann auch bald einen Platz an einem freien Molenkopf. Es ist nicht gerade hübsch hier – aber umso hübscher erweist sich dann die Altstadt von Marstal. Hier besuchen wir noch die Schwägerin von unsrem Gast Bo, welche hier in der Altstadt ein Ferienhäuschen bewohnt – und klar gibt’s ein schönes, gemütliches Apéro. Wir finden dann auch ein feines Restaurant, wo wir uns am Abend so richtig verwöhnen lassen
19.8 Mommark – Helneas Bugt
Der heutige Tag beginnt mit schwachem Wind – wir motoren also die ersten 2-3 Stunden Richtung West – zur Ostküste der Insel Als. Ziel ist Mommark, wo uns unser Gast Bo wieder verlassen wird. Gegen Mittag kommt dann doch sehr schöner Wind auf, wir segeln mit Volltuch und erleben einen unsrer schönsten Segelnachmittage des ganzen Törns
In Mommark finden wir unter recht schwierigen Windbedingungen einen Anlegeplatz an den Fingerstegen – die sich hier als sehr praktisch erweisen. Leider gibt`s keine Möglichkeit, Einkäufe zu tätigen. – so dass wir unverrichteter Dinge weitersegeln, nachdem wir uns von unserem lieben Gast Bo verabschiedet haben
Nun geht es so richtig munter weiter: der Wind hat aufgedreht auf ca. 6 Bf und mit gerefften Tüchern segeln wir weiter nordwärts zur grossen Ankerbucht Helnæs, wo wir gegen Abend hinter der kleinen Insel Illum einen grossartigen Ankerplatz finden: sehr viel Platz, ca 5 – 6 m tief und wieder hält der Anker beim ersten Versuch bestens – genial hier zu ankern: total ruhig und windgeschützt! Ausser uns haben sich lediglich zwei andere Boote in dieses Paradies verirrt!
20.8. Høruphav
Auch heute gibt’s wiederum einen tollen Segeltag. Das Wetter ist sehr durchzogen – bewölkt, leicht regnerisch –dafür sehr schönen Wind: 5-6 Bf! – aber: genau auf die Nase – also kreuzen – kreuzen – kreuzen..!
Nach ein paar Stunden schaffen wir es an die Südküste der Insel Als, der wir dann mit Halbem Wind entlang segeln können. Die Küste der Halbinsel Kegnæs verläuft sehr günstig, so dass wir langsam abfallen können und dann mit voller Fahrt und leicht räumlichem Kurs in die Kegnæs-bugt einsegeln können.
Der Wind wird immer stärker – wir reffen noch mehr – es ist herrlich so zu segeln. Doch für die Einfahrt in den Hafen Høruphav ist dieser starke Wind natürlich nicht gerade erwünscht. … aber es klappt!
Gleich nach der Einfahrt an Steuerbord ist ein recht grosser Platz frei, um seitlich am Steg anlegen zu können. Bei diesem auflandigen Wind recht einfach – doch – oh je – reserviert! Wir suchen einen Platz zwischen den Pfählen, versuchen in einen freien Platz rein zu fahren – doch – nochmals oh je! – wir sind zu breit, kommen nicht rein zwischen den Pfählen – also nochmals einen andern Platz suchen. Nun kommt uns der sehr freundliche Hafenwart zu Hilfe, und weist uns an den Platz, an dem wir schon vorher angelegt hatten und der scheinbar reserviert war – nimmt das „Reserviert“-Schild weg – und wir haben unsern Platz am Steg. Super!
21.8. Flensburger Förde
Mehr Segelsport geht nicht! Schon das Ablegen vom Steg am Morgen ist recht trikky! Stark auflandiger Wind – vorne und hinten wenig Platz. Eindampfen in die Bugspring ist mit diesen doofen Doppelruder recht schwierig. Aber es die einzige Möglichkeit, von hier weg zu kommen. Also alle Leinen ausser der Bugspring los – mit Volldampf eindampfen: ganz langsam dreht sich das Heck weg vom Steg – dann kräftig rückwärts – und weg sind wir!
Den ganzen Tag kräftigen Wind: 5 – 6 Bf! Die ganze Länge der Flensburger – Förde so absegeln, ist einfach genial! Klar sind wir nicht die Einzigen – einen solchen Segeltag will natürlich niemand verpassen – es hat also recht viel Verkehr. Also Vorsicht – Vortrittsregeln streng beachten. Zusätzlich muss noch auf die Betonnung genau geachtet werden, denn die Förde wird Richtung Flensburg immer schmaler. Wir schaffen es unter Tuch bis vor die Marina. Jetzt noch Diesel tanken und dann zurück zu unserem Steg. Der Chef der Station empfängt uns – nicht anders zu erwarten – mit mürrsichem “hier könnt Ihr nicht sein – nimmt den Platz da hinten!“ Toll, dieser Empfang- keine einziges freundliches Wort! Nie mehr Mola –Yachting!
Gefahrene Meilen: 497 M
Fazit: Dänemark, die dänische Südsee, der Kattegat und die dazugehörenden Inseln: ein wunderbares Segelrevier! Hier war ich bestimmt nicht das letzte Mal!
Es ist sicherlich sinnvoll, dieses Revier ausserhalb der Hauptsaison zu besegeln – die Häfen sind eher klein und in der Hauptsaison oft überbelegt.
Ich bedanke mich bei meiner gesamten Crew für diesen wundervollen Törn
Dan Sennhauser (RYA Yachmaster und Sailteam – Skipper)
Genialer Törn, sehr guter Bericht