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Wie läuft eine Hochseeprüfung beim CCS eigentlich ab?

Nach dem Lernen des doch umfangreichen Theoriestoffs für den schweizerischen Hochseeausweis steht dann irgendwann der Weg zur Prüfung an. Man erhält nach der Anmeldung z.B. beim CCS und dem Einzahlen der Prüfungsgebühr die Einladung zur Prüfung.

Doch was genau erwartet Dich dort? Wie ist der Ablauf?

Von einer Schilderung eines Absolventen ausgehend möchte ich Dir hier kurz einen kleinen Abriss über die Prüfung zum Hochseeausweis beim CCS in Aarau geben.

Die Prüfungsregeln erhältst Du zusammen mit der Einladung zugestellt. Dort erfährst Du zum Beispiel, dass im Prüfungsraum keine programmierbaren Taschenrechner, Smartphones oder selbst mitgebrachte Unterlagen verwendet werden dürfen. Oder das man nur einzeln auf die Toilette gehen darf.

Immerhin darfst Du aber etwas Hirnnahrung in Form von Ess- und Trinkbarem mitbringen. Etwas, das sehr zu empfehlen ist!

Morgens: Prüfung der Kartenaufgaben.

Zuerst wird die Gruppe G, also die Kartenaufgaben geprüft.
Start für die Prüfung ist pünktlich um 09:00 Uhr.

Für die insgesamt 18 Kartenaufgaben, die alle gelöst werden sollen, hast Du 3.5 Stunden Zeit.
Im Punkte-Maximum kannst Du 32 Punkte erreichen, denn nicht jede gelöste Aufgabe gibt gleich viele Punkte aus Konto.
Besonders die beiden Fragen vom Typ 17 und 18 schenken mit jeweils drei Punkten „ordentlich ein“.

Bestanden hast Du diese Gruppe, wenn Du mindestens 75% der maximal erreichbaren Punkte, also 24, geholt hast.

Es bietet sich an, die Kartenaufgaben nicht unbedingt der Reihenfolge nach zu lösen. Beginne zuerst mit den Aufgaben, die Du ganz sicher beherrscht und die Du vergleichsweise schnell lösen kannst. Du kennst die Fragentypen aus der Prüfungsvorbereitung – identifiziere zuerst den jeweiligen Fragentyp, dann liegt die Lösung nahe!

Ausserdem kommst so viel besser in den „Flow“ und sparst so gleich doppelte Zeit.

Um 12:30 ist definitiv Mittagspause.
Die Prüfung für die Kartenaufgaben ist dann abgeschlossen und die Bögen müssen abgegeben werden. Nach der Mittagspause, die eine Stunde dauert, können die Kartenaufgaben nicht mehr weiter bearbeitet werden!

Nachmittags: Gezeitenaufgaben und Multiple Choice Prüfung.

Nach der Mittagspause geht es pünktlich um 13:30 Uhr mit den Blöcken der Multiple-Choice Fragen und den vier Gezeitenaufgaben weiter.

Die beiden Blöcke werden gemeinsam ausgeteilt und Du kannst die Reihenfolge der Lösungen frei wählen. Da die Multiple-Choice Fragen exakt denen im „blauen Schreck“ entsprechen, kannst Du hier richtig Zeit raus holen. Du musst nur die Theoriefragen gut gelernt haben.

Es wird nicht das gesamte Fragenset abgefragt, sondern nur eine relativ kleine Teilmenge des gesamten Fragenkatalogs abgerufen.

Aber Achtung: Jede Teilprüfung dieser Gruppe muss bestanden werden, ansonsten gilt die gesamte Multiple-Choice Prüfung als nicht bestanden!

Da auch hier wieder die 75% Regel gilt, ergibt sich folgendes Bild:

  • Navigation, Schiffsführung:
    15 von insgesamt 20 Fragen müssen richtig beantwortet sein.
  • Seemannschaft:
    15 von insgesamt 20 Fragen müssen richtig beantwortet sein.
  • Meteorologie:
    12 von insgesamt 16 Fragen müssen richtig beantwortet sein.
  • Seeschiffahrtsrecht:
    18 von insgesamt 24 Fragen müssen richtig beantwortet sein.
  • Medizin an Bord:
    09 von insgesamt 12 Fragen müssen richtig beantwortet sein.

Es sind also total 92 Fragen zu lösen.
Je schneller Du damit durch bist, desto mehr Zeit hast Du anschliessend für die Gezeitenaufgaben.

Die vier Gezeitenaufgaben geben jeweils einen Punkt und Du musst mindestens drei Aufgaben richtig lösen um diesen Teil zu bestehen.

Dieser Teil benötigt erfahrungsgemäss am meisten und auch penible Prüfungsvorbereitung!

Um die Gezeitenaufgaben ohne Probleme zu bestehen, hilft bei der Prüfungsvorbereitung nur:
Üben, üben und nochmals üben.
Am besten löcherst Du Deinen Instruktor solange mit allen möglichen Fragen zum Thema, bis Du begriffen hast, was Du da aus den Tabellen und Grafiken ziehst!

Das ist nämlich kein Hexenwerk und die englische Methode der Gezeitenberechnung ist auch relativ gut nachvollziehbar.

Wichtig ist, das man während der Prüfung der Gezeitenaufgaben noch mehr als vorher in den „Schweizerischen Buchhaltermodus“ schaltet und sehr genau alle Berechnungen und Zeichnungen ausführt – Und dabei z.B. auch auf die Vorzeichen achtet ;)

In allen Prüfungsgruppen erhältst Du ausreichend Unterlagen zur Lösungserstellung.
So etwa bekommt man bei den Gezeitenaufgaben das Gezeitenberechnungsschema mit beiden Varianten (Vektor und Tabelle) ausgegeben. Allerdings wirst Du bei den Kartenaufgaben das Kursverwandlungsschema vergebens suchen. Dieses und die nötigen Formeln musst Du auswendig können. Wie halt auch See auch…

Ich hoffe, Dir mit diesem kleinen Einblick etwas geholfen zu haben. Die Prüfung selbst dauert zwar relativ lange und ist durchaus auch anstrengend, aber der Stoff ist bei weitem keine Hexerei. Mit einer guten Vorbereitung und engagierter Unterstützung bei der Vorbereitung auf die Hochseeschein-Prüfung ist diese Prüfung durchaus machbar :)

Falls Du noch auf der Suche nach Unterstützung für Deine Prüfung zum Hochseeausweis bist, also mit dem Gedanken spielst den B-Schein zu machen, würde ich mich natürlich sehr freuen wenn Du auch unsere Kurs-Angebote anschaust. Von Online bis On-Board bieten wir Dir die Möglichkeit dich gezielt auf die Prüfung vorzubereiten. So wie Du es magst…

Schau doch einfach mal in die Auflistung unserer Kurse und Daten rein, wir würden uns freuen, auch von Dir zu hören!

Alle Kurse und Daten für die Vorbereitung zur Hochseescheinprüfung:
https://www.sailteam.ch/hochseeschein.html

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